Gigantische Kohlenstoffblase

Der Protest von Greenpeace und anderen Umweltorganisationen in der Arktis wirft die Frage auf: Wieviel Erdöl muss oder vielmehr darf noch gefördert werden, wenn man das 2-Grad-Ziel einhalten will, über das an den Klimakonferenzen verhandelt wird.

Denn neben der Arktis wollen auch andere Länder die Erdölförderung ausbauen. Beispiel Brasilien: Das grösste Land Südamerikas möchte gar am Kontinentalabbruch auf 6000 Meter Tiefe Erdöl fördern. Die Schwierigkeiten, welche die USA mit dem Leck bei der Ölplattform Deepwater Horizon hatte, werden in Brasilia selbstbewusst vom Tisch gewischt. „Das sind die USA, wir aber sind Brasilien.“ Sich von übertriebenen Selbstbewusstsein blenden lassen, kann gefährlich sein, wenn es um den Schutz der Natur und des Klimas geht. Die gegenwärtige Politik, welche immer noch stark auf fossile Energie setzt, steht im krassen Widerspruch zu den Klimaverhandlungen, die der UNO-Weltklimarat (IPCC) mit 190 Staaten führt. Jährlich wird die schier unglaubliche Summe von 600 Milliarden Dollar in die Erschliessung neuer Vorkommen von fossiler Energie investiert. Wenn man die starken Fortschritte bei neuen erneuerbaren Energien dazuzählt, müsste man eher Angst vor einer Energieschwemme als vor einer Energieverknappung durch das Abschalten der Atomkraftwerke befürchten. Jedenfalls haben die 190 Vertragsstaaten auch die wissenschaftlichen Ergebnisse des IPCC anerkannt und damit auch die Budgetberechnung für Kohlenstoffe, welche belegt, dass die Menschheit bereits zwei Drittel der Kohle- Gas- und Erdölmenge verbracht hat, welche gerade noch reicht, um die Klimaerwärmung innerhalb der vorgegebenen zwei Grad zu halten. 600 Milliarden zu investieren ist deshalb die reinste Geldverbrennung, wenn man davon ausgeht, dass das Zwei-Grad-Ziel politisch durchgesetzt wird. Doch davon gehen Gazprom, Shell, BP und Exxon eben nicht aus. Sondern sie glauben, dass sich ihre Investitionen in Kohle, Gas und Erdöl auszahlen werden. Sie kennen die Scheinheiligkeit der Klimaverhandlungen und wissen, dass sie die Investitionen wohl zurück erhalten.

 

 

 

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