Notwendige Solidarität

Wenn Hänge rutschen, Lawinen nieder gehen und Zerstörung anrichten, Hagelzüge Felder und Fabrikhallen verwüsten, Seen und Flüsse ganze Quartiere überschwemmen, stellt sich die Frage: Wer bezahlt die Schäden? In Zeiten der nun auch politisch und gesellschaftlich akzeptierten Tatsache der Klimaveränderung wird diese Frage immer dringlicher. So, als ob die kleiner werdende Mehrheit der von Naturkatastrophen Unbetroffenen sagen wollte: Wir können nicht ewig weiterzahlen. Können sie oder wir, oder können wir nicht? Wer den Opfern einer Naturkatastrophe hilft, als Institution oder ganz privat pflegt das Gemeinwohl. Früher bedeutete eine zerstörerische Lawine aus Schnee oder Schlamm eine Feuersbrunst oder eine Überschwemmung vor allem eines: Die Zerstörung der Existenz. So, wie wir es von Naturkatastrophen in Entwicklungsländern kennen. Die Unversehrtheit an Leib und Leben kann niemand garantieren. Aber man kann helfen, dass es nach der Katastrophe weitergeht. Dazu gehört auch die unentbehrliche private Hilfsbereitschaft. Denn die institutionalisierte Solidarität durch Staat und Versicherungen darf nicht dazu verleiten, die Hände in den Schoss zu legen.

 

Martin Arnold