Politik und Wirtschaft

Chinas Landhunger

Die Beidahunag Group ist ein staaseigener chinesischer Agroindustriekomplex mit Sitz in Harbin in der Provinz Heilongjang. Die Beidahuang Group ist einer der grössten chinesischen Reisproduzenten und Saatguthersteller.

China hat Landhunger, die Afrikaner sind froh, wenn sie genug zu Essen haben. Bild: Thomas Veser


Laut eigener Website besitzt das Konglomerat 5,5 Millionen Hektaren Land, über 418’000 Fleischrinder, 270’000 Kühe, zwei Millionen Ziegen und vieles mehr. Zum Besitz gehören auch 30 landwirtschaftliche Flugzeuge 198 Samenzentren und 25’000 Traktoren. Bei den vielen Nutztieren ist es freilich kein Wunder, dass China zum grössten Sojaimporteur der Welt geworden ist. Doch die Chinesen begnügen sich nicht einfach damit, Nahrungs- oder Futtermittel einzukaufen. Sie möchten im grossen Stil Land besitzen. Am Rio Negro und in vielen anderen Orten Argentiniens stiessen die Chinesen auf offene Ohren. Die Bedingungen am Rio Negro sind vorzüglich: Angefangen bei 3’000 Hektaren kostenlosen Landes für landwirtschaftliche Versuche, um die ertragreichsten Sorten zu evaluieren, bis hin  Bau von Strassen, der Bereitstellung von Landreserven und der Ausbau des nächsten, günstig gelegenen Hafens mit einer Zollfreizone für die Chinesen. Selbstverständlich soll den Asiaten auch genügend Wasser zur Verfügung gestellt werden. Die offerierten Bedingungen sind  mehr als problematisch.


Bis 1879 lebten auf dem Gebiet ausschlieslich Mapuche-Indianer. Mit dem Bau von Bewässerungssystemen kehrte allerdings schon ab 1884 die industrielle Landwirtschaft ein. Das Geschäft mit den Chinesen beginnt bei einer Viertel Million Hektare Land. Obwohl noch mehr hinzukommen soll, bleibt doch ein Faktor bestehen: In dem Gebiet leben noch immer Mapuche-Indianer. Ein Abkommen mit China ist bereits vor einigen Monaten unterzeichnet worden. Doch nun regt sich Widerstand gegen den auf 50 Jahre angelegten Pachtvertrag.

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