Biodiversität

Ist Gen-Soja Seuchen-Soja?

Genetisch verändertes Soja wird in Argentinien bereits seit 15 Jahren angebaut. Argentinien ist inzwischen neben Brasilien der grösste Soja-Produzent. Es wird neben der Nutzung als Futtermittel auch für die Gewinnung von Agrotreibstoffen verwendet. .Nun steht es im Verdacht, die Ausbreitung der schweren Krankheit Dengue-Fieber zu begünstigen. Dies berichtet die Tageszeitung Página 1

Dengue-Fieber ist eine Infektionskrankheit, die von bestimmten Stechmückenarten übertragen wird (Arbovirose) und seit einigen Monaten auch in der Schweiz zum Thema wird. Es ist auch als Sieben-Tage-Fieber oder Knochenbrecherfieber bekannt und hat eine gewisse Verwandtschaft mit Ebola. Die Symptome sind einer schweren Grippe ähnlich, können aber auch innere Blutungen umfassen. Jährlich erkranken mehrere Millionen Menschen am Dengue-Fieber. Für zwei bis fünf Prozent der Erkrankten endet das Fieber tödlich. Besonders betroffen sind Kinder. Falls sie weniger als ein Jahr alt sind, liegt die Todesrate bei 30 Prozent. Argentinien gehörte bisher nicht zu den typischen Dengue-Gebieten. Das änderte sich in den letzten 20 Jahren.

 

Damals bekam unter dem umstrittenen ehemaligen Präsident Carlos Menem der US-Saatguthersteller Monsanto in nur wenigen Wochen die Genehmigung für die Aussaht von genetisch verändertem Reis.. Zweifelhaft war schon damals die Seriosität der Abklärungen, die notwendig sind, um einen Anbau zu rechtfertigen. Noch offen ist, ob Dokumente nicht gefälscht oder andere, fehlende, später hinzugefügt worden sind. Laut Pagina 12 sei nur ein geringer Teil des Antragsdokumentes überhaupt auf Spanisch übersetzt worden. Teilweise fehlten Unterschriften. Das würde bis heute niemand stören, würde das Land nicht von einer latenten Dengue-Epidemie heimgesucht. Im Grenzgebiet zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay sind nach Angaben der uruguayischen Agentur Mercopress bis heute über 200'000 Menschen erkrankt. Genaue Zahlen rücken die Behörden in Argentinien aus Angst vor sich ausbreitender Panik, laut Mercopress nicht heraus. Die Regierung Christina Fernández de Kirchner bemühte sich zwar, dem Nachbarn Bolivien und Paraguay die Schuld an der Verbreitung der Krankheit in die Schuhe zu schieben. Der Agraringenieur Alberto Lapolla widerspricht dieser These. Er verglich die Ausbreitung des Dengue-Fiebers, aber auch des Gelbfiebers mit der Ausbreitung des Anbaus von transgenem Soja. Das Abholzen riesiger Wälder im Norden Argentiniens zerstört nicht nur die Artenvielfalt, es fördert ganz offensichtlich die Ausbreitung der Moskitos und damit der Fiebererkrankungen - nicht nur beim Menschen, auch bei anderen Säugetieren.  Eine Erklärung dafür hat Lapolla auf der Hand. Der transgene Soja mit dazu gehörendem Paket an Dünge- und Spritzmitteln, das „Roundup“ ist absolut tödlich. Und zwar für die Feinde der gefährlichen Mücken, nämlich Fische, Amphibien, Frösche und auch Schlangen, denn Bäche, Flüsse und Seen sind in den Soja-Gegenden schwer belastet. Ein Bestandteil des Roundups ist nämlich das Pflanzengift Glyphosphat gegen das der transgene Soja zwar immun ist, nicht aber der Rest der Umwelt. Viele Arten leiden unter schweren Deformationen und Schädigungen des Erbgutes.

 

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