Biodiversität

Schlechte Bilanz für Algen

Auf Algen ruhen auch die Hoffnungen der Europäischen Kommission, mit Agrotreibstoffen doch noch auf den stets versprochenen, aber nie erfüllten grünen Zweig zu kommen.

Es sieht nicht danach aus. Mal angenommen, es gelänge, in den Vereinigten Staaten jährlich 39 Milliarden Liter Ethanol, fünf Prozent des gesamten Spritverbrauchs, von Algen produzieren zu lassen, wie sähe die Ökobilanz mit der heute verfügbaren Technologie aus? Mit dieser Fragestellung machte sich eine Fachkommission des Nationalen Forschungsrates der us-amerikanischen Akademie der Wissenschaften an die Arbeit. Denn tatsächlich könnten Algen die sich als so verheerende erweisende Flächen-Konkurrenz mit anderen Kulturpflanzen umgehen. Sie werden in grossen, offenen Becken oder auch in geschlossenen Bioreaktoren gezüchtet. Doch auch Algen brauchen Futter, und zwar in grossen Mengen in Form von Stickstoff und Phosphor, den auch in der konventionellen Landwirtschaft gängigen Düngemitteln. Je nach Technologie würden für die besagten 39 Milliarden Liter zwischen 44 und 107 Prozent des heutigen Stickstoff- und 20 bis 51 Prozent des Phosphorbedarf benötigt. Dazu kommt ein Wasserbedarf, der zwar unter jenem von Mais, aber über jenem von konventionell gefördertem Erdöl liegt. Das sind ernüchternde Zahlen. Die Kommission empfiehlt deshalb dem zuständigen Energieministerium, das die Förder- und Forschungsmittel verteilt, dass bei künftigen Vergaben Fragen der Nachhaltigkeit bei allen Stadien der Herstellung berücksichtigt werden. Dennnoch gebe es einiges Potenzial. So könnte der Wasser- und Düngerbedarf drastisch gesenkt werden, wenn es gelänge, Abwasser aus der landwirtschaftlichen Produktion zu nutzen.

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