Die anhaltende Flüchtlingskrise macht betroffen, und es stellt sich die Frage, wie wir die Spannung zwischen unserer Betroffenheit und den oft sehr begrenzten Möglichkeiten der Hilfeleistung ertragen. Die Theologin Susanne Louise Ganzoni sucht Antworten.
 
Bellas Stimme gerät ins Stocken, Tränen rinnen über ihre Wangen, als sie erzählt, wie sie als 16-jährige mit ihrer dreizehnjährigen Schwester aus Florenz aufbrach, in die Schweiz, auf der Suche nach einem menschenwürdigen Leben. Ihre Mutter war mit den beiden Kindern aus Somalia geflohen, in ihrem eigenen Strudel hatte sie ihre Kinder so lange vernachlässigt und misshandelt, bis die jugendliche Tochter sie verliess.
 
 
Kinder in Palermo: Der Weg muss von der Mafia weg. Bilder: Gesa Lüchinger. 
 
 «Flüchtlinge – Fremde unter uns». Schon bevor ich die Liste wählbarer Projekte unserer Schule vollständig durchgelesen hatte, war ich mir ziemlich sicher in meiner Wahl dieses Workshops an der Kantonsschule Heerbrugg. Durch die Medien steht man zwar ständig irgendwie mit der Flüchtlingsthematik in Kontakt, sie bleibt allerdings ziemlich abstrakt und gewissermassen unnahbar. Die wenigsten, die über Flucht und Flüchtlinge sprechen, standen jemals persönlich in Kontakt mit einer geflüchteten Person – auch ich nicht, weshalb ich dieses Programm als grosse Chance auffasste.
 
Wie kann man Obdachlosen helfen?
Wir alle kennen es, ein Obdachloser, der uns auf der Strasse fragt, ob wir ein bisschen Geld für ihn haben. Da kommen in manchen von uns Zweifel auf.